Dekorative Nieten aus Metall sind für die Verzierung von Lederprodukten sehr beliebt. Sie eignen sich zur Verzierung von Hundehalsbändern und -leinen, Armbändern, Handtaschen, Schuhen, Lederbekleidung, Tagebüchern und vielen anderen Dingen. Bei der Vielzahl an Formen und Größen ist der Nietvorgang nicht einfach. Wir erhalten diesbezüglich viele Anfragen und haben daher diese Anleitung für Sie erstellt.
Sie sollten aber gleich zu Anfang wissen, dass Ziernieten sich nicht dazu eignen, zwei Lederstücke dauerhaft miteinander zu verbinden.
Die Vorgehensweise bei der Applikation von Ziernieten ähnelt dem Anbringen von Sattlernieten. Eine exakte Anleitung erhalten Sie in dem Artikel Manuelle Applikation von Nieten. Alle von uns verkauften Ornamente werden mit einem konventionellen Setzwerkzeug-Set für Hohlnieten mit einem Durchmesser von 7 mm genietet.
Der Erfolg beim Anbringen von Ziernieten hängt von der Wahl der richtigen Unterlage oder Basis ab. Wir zeigen Ihnen nun, welche Unterlage Sie in Abhängigkeit von der Größe der Ornamente wählen sollten und demonstrieren Ihnen den Vorgang.
Die richtige Wahl der Unterlage
Für das manuelle Nieten von konventionellen Sattlernieten werden Ambosse verwendet. Diese müssen der Größe und Form der Niete angepasst sein. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Ziernieten wäre das sehr kostspielig. Daher verwenden wir stattdessen eine Unterlage aus pflanzlich gegerbtem Leder, die auf eine harte und ebene Oberfläche (Stahlplatte, flache Seite des Ambosses oder ähnliches) gelegt wird.
Bei der Verwendung von flachen Ziernieten in Form von Hunden, Knochen, Tatzen, Sternen, Kreuzen und so weiter ist es wichtig, dass Sie nur sehr dünnes Leder verwenden (etwa 1 mm dick). Wenn Sie dickeres Leder verwenden, können sich die Ziernieten während der Applikation verbiegen oder brechen.
Beim Nieten von abstehenden Ornamenten ist es ratsam, für jedes Dekor eine Negativform des Dekors – eine Matrize – herzustellen. Sie erreichen damit, dass die Ziernieten:
- in ihrer gewünschten Position verbleiben
- weder verbiegen noch brechen
- sich fest mit dem Produkt verbinden
Herstellen einer Matrize
Dickes, pflanzengegerbtes (weiches) Leder eignet sich am besten für das Herstellen einer Matrize. Zwei Lagen können zu diesem Zweck miteinander verklebt werden. Nach dem Kleben muss das Leder beschwert werden und der Kleber vollständig trocknen.
Die Vorgehensweise beim Erstellen einer Matrize ist einfach:
Falls Sie eine Handpresse zur Verfügung haben, können die Matrizen auch damit geformt werden. Nach Entfernen des oberen Setzeinsatzes kann anstelle des Hammers die Kraft der Presse genutzt werden.
Applikation vonZiernieten
Die Vorgehensweise ist bei flachen und abstehenden Ziernieten identisch. Ähnlich wie bei Sattlernieten kommt es auch hier auf die Wahl eines Leders mit passender Dicke an. Um sich korrekt im Leder zu verankern, ist es wichtig, dass der Schaft der Zierniete 1-2 mm vom Leder absteht. Wenn das Leder zu dick ist, kann der Schaft der Zierniete nicht tief genug in das Leder eindringen und das Ornament hält nicht. Wenn Sie zum Beispiel Ziernieten mit einer Schaftlänge von 5 mm verwenden, sollte das Leder eine Dicke von 3 bis 3,5 mm haben.
Applikation von Stachelnieten und Kopfnieten
Nieten, die eine halbrunde oder ovale Form haben, oder Stachelnieten sind eine spezielle Form von Ziernieten. Wenn Sie diese applizieren möchten, reicht eine Matrize nicht aus. Sie benötigen dafür einen speziellen Nietensetzer und einen Amboss. Der Nietvorgang selbst ist ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen Vorgehensweise mit der Ausnahme, dass nicht das Ornament, sondern der Nietkopf auf der Basis platziert wird. So funktioniert es:
Abschließende Hinweise
Wir raten bei der Applikation von Ziernieten von der Verwendung von Unterlagen aus Holz, Gummi, Silikon, Filz oder elastischem Material ab.
- Je fester die Unterlage, desto einfacher die Applikation von Ziernieten. Wir haben mit bestem Erfolg eine Stahlplatte, dünnes Leder oder eine Matrize verwendet.
- Elastische Unterlagen geben bei der Applikation von Ziernieten nach. Das hat zur Folge, dass der Nietschaft sich nicht korrekt im Leder verankert.
- Filzunterlagen sind äußerst weich. Das führt dazu, dass die Ziernieten verbiegen oder sogar schlimmstenfalls brechen.
Korrekt applizierte Ziernieten müssen absolut fest verankert sein und dürfen sich im Material nicht drehen. Der Nietkopf muss im Leder rundum flach aufliegen.